Als Basiskonto wird ein Girokonto bezeichnet, das von dem Kontoinhaber mit einem Minimum an Bankdienstleistungen genutzt werden kann. Die Angebote zur Kontonutzung von Banken und Sparkassen sind nach unterschiedlichen Kriterien gestaffelt. Sie reichen von einer Mindest-, der sogenannten Basisnutzung bis hin zu einem vielfältig nutzbaren Premiumkonto. In der Architektur ist die Basis das unterste Bauteil, auf dem etwas aufgebaut oder aufgesetzt wird. So verhält es sich auch mit einem Basiskonto, das in den vergangenen Jahren in ähnlicher Form ein Jedermanns-Konto war.
EU-Weites Basiskonto für jeden geschäftsfähigen Bürger
Rechtsgrundlage für das Basiskonto ist die EU-Richtlinie 2014/92/EU aus Juni 2014. Im Zuge der EU-Harmonisierung und der Gleichbehandlung aller EU-Bürger haben sie mit dem Basiskonto einen Rechtsanspruch darauf, bei jedem Kreditinstitut ein Girokonto führen zu können. Die Banken und Sparkassen dürfen umgekehrt keinen Antrag ablehnen. Für Sie gilt in Bezug auf das Basiskonto der Kontrahierungs-, der Annahmezwang. Das Ablehnen eines Basiskontos ist nur in begründeten Fällen möglich. Zu denen gehören Straftaten wie Geldwäsche und Betrug, oder unrichtige Angaben bei der Kontoeröffnung. Da heutzutage jeder geschäftsfähige Bürger ein Girokonto braucht, um seine Zahlungen für den Lebensunterhalt erhalten zu können, wäre die Verweigerung des Basiskontos eine Diskriminierung nach geltendem EU-Recht. Geldleistungen wie Lohn, Gehalt, Kindergeld oder Transferleistungen vom Staat werden allesamt bargeldlos von Girokonto zu Girokonto überwiesen. Netz-Magazin.com hat gerade einen interessanten Artikel zum Thema „die optimale Geldanlage“ veröffentlicht. Wer den Anspruch auf Transferleistungen hat, der muss auch in die Lage versetzt werden, diese Transferzahlungen erhalten zu können. Das ist so schlüssig wie logisch.
Kreditinstitute entscheiden über die Ausstattung ihres Basiskontos
Der Gesetzgeber macht den Banken und Sparkassen mit dem Kontrahierungszwang die Vorgabe, ein Basiskonto anbieten zu müssen. Über die banktechnische Ausstattung kann jedoch jedes Kreditinstitut selbst und individuell entscheiden. Unstrittig ist bundesweit, dass ein Basiskonto immer ein Guthabenkonto, also ein Girokonto ohne einen Dispo-Kredit ist. Bei der Eröffnung eines Basiskontos wird die Bonität des Antragstellers nicht geprüft. Die Schufa-Datenbank wird deswegen nicht eingesehen, wiewohl das Basiskonto anschließend als Information dort eingetragen wird. Ohne Dispo-Kredit besteht für das Kreditinstitut mit dem Basiskonto keinerlei finanzielles Risiko. Das Basiskonto kann genutzt werden, solange ein Guthabensaldo ausgewiesen ist. Unterbuchungen sind nicht möglich. Darüber hinaus entscheidet jede Bank und Sparkasse individuell, welche Kostenarten in welcher Höhe dem Kontoinhaber für sein Basiskonto berechnet werden. Ein weiteres Kriterium ist die Kontoverfügung mit Onlinebanking, mit der Ausgabe einer Konto-/Bankkarte oder einer Prepaid-Kreditkarte.
Alle EU-Mitgliedsstaaten müssen die EU-Richtlinie aus dem Jahre 2014 zum Basiskonto bis spätestens August 2016 umsetzen. Dieser Termin ist für deutsche Kreditinstitute problemlos einzuhalten, weil die Bundesregierung die dafür notwendige Rechtsgrundlage durch Gesetzesbeschluss voraussichtlich schon im ersten Quartal 2016 schaffen wird. Das ist nicht nur für den Bürger als Kontoinhaber, sondern auch für Einrichtungen wie Jobcenter oder für Behörden eine wesentliche Erleichterung. Sie können zukünftig auf umständliche Barzahlungen mit dem Hinweis darauf verzichten, dass der Zahlungsempfänger ein Basiskonto einrichten kann beziehungsweise muss, um seine Zahlung zu erhalten.
Auf der Webseite www.guthabenkonto.net werden in ausführlicher, verständlicher Form die verschiedenen Möglichkeiten für ein Basiskonto als Guthabenkonto erläutert. Dort wird deutlich gemacht, dass auch Bürger mit negativer Schufa oder mit schwachem Schufa-Score nicht nur die Chance auf ein Guthabenkonto, sondern ab diesem Jahr einen rechtlich verbrieften Anspruch auf das Basiskonto haben. guthabenkonto.net zeigt den Weg dorthin und gibt wertvolle Tipps.