Spreewaldgemeinde für den Bundeswettbewerb 2016 nominiert
Die Spreewaldgemeinde Straupitz konnte den zweiten Platz im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erringen. Am vergangenen Freitag trafen sich die 20 Teilnehmer des Landeswettbewerbs in Pretschen. Der Ort im Landkreis Dahme-Spreewald wurde vor drei Jahren Landessieger im Wettbewerb.
Agrarminister Jörg Vogelsänger hat aus allen Bewerbern die beiden Landessieger ausgezeichnet. Sie sind gleichzeitig auch die Brandenburger Finalisten im 2016 anstehenden Bundeswettbewerb. Die Wahl der Jury fiel auf Sauen, ein Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf. Zweiter wurde Straupitz, eine Gemeinde des Amts Lieberose/Oberspreewald. Über den dritten Platz kann sich Hohenseefeld, ein Ortsteil der Gemeinde Niederer Fläming, freuen. Die drei Orte gehören zu den schönsten und lebenswertesten Dörfern im Land.
Agrarminister Jörg Vogelsänger beglückwünschte die diesjährigen Gewinner: „Die rege Teilnahme zeigt, dass dieser Wettbewerb auch in Brandenburg schon eine feste Größe im kommunalpolitischen Leben ist. Brandenburg hat tolle Dörfer mit Zukunft, starke ländliche Räume und zupackende Bürger!“
Die größte Bürgerbewegung Deutschlands bewegt in der Bundesrepublik seit 55 Jahren die Menschen auf dem Land. Seit nunmehr 25 Jahren sind auch die Brandenburger dabei. Im laufenden Wettbewerb waren 93 Gemeinden am Start. In allen neun Wettbewerben haben 1.318 Dörfer untereinander um den Titel „Landessieger“ konkurriert. Es ging hierbei nicht nur um die schönsten Dörfer, sondern auch der Aspekt des ehrenamtlichen Engagements, die sozialen und kulturellen Aktivitäten und die Herausarbeitung einer Zukunftsperspektive waren wichtige Entscheidungskriterien. „Unser Dorf hat Zukunft“ – das heißt, Heimat gestalten. Dies geschieht in Brandenburg mit Engagement, viel Kreativität und großem Detailwissen um den Alltag im Dorf.
Wieder konnten Preisgelder für den Landessieger (10.000 Euro), für den zweiten Platz (5.000 Euro) und für den dritten Platz (3.000 Euro) bereitgestellt werden.
Sauen: Weitsichtiges Handeln hat Tradition
Sauen, ein Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf, liegt im Osten von Brandenburg im Landkreis Oder-Spree. Das spindelförmige Angerdorf hat gegenwärtig nur 89 Einwohner. Seit Jahren engagiert sich das Dorf in der AG „Historische Dorfkerne im Land Brandenburg“. Die vielfältigen Anregungen des Netzwerks werden intensiv genutzt, um für Sauen tragfähige Entwicklungsstrategien zu entwickeln. Dabei setzt Sauen sichtbar auf Nachhaltigkeit, einerseits durch Erhalt und Ausbau des historischen Dorfkerns, gepaart mit gepflegten Grünanlagen und Baumalleen, andererseits durch das gebündelte Engagement im Dachverein Eulennest e.V. In Sauen hat das weitsichtige Handeln Tradition.
1913 begann der Chirurg August Bier hier sein großes forstökologisches Waldexperiment. Begleitet durch die überregionalen Aktivitäten der August-Bier-Stiftung setzen die Sauener auf einen naturnahen Tourismus. Die aktive Umweltbildung für Schulklassen im Sauener Wald ist beispielgebend. Mehr als tausend Kinder pro Jahr beschäftigen sich mit den klimarelevanten Effekten eines naturnahen Mischwalds. Ebenfalls weitsichtig agiert der ortsansässige Landwirtschaftsbetrieb durch die Etablierung einer autarken Energieversorgung mit zusätzlicher Wärmebereitstellung für zehn Wohnungen und für den touristischen Info-Punkt „Papphaus“ am Dorfanger. Als Sieger wird Sauen das Land Brandenburg nächstes Jahr im Bundeswettbewerb vertreten.
Straupitz – Springt im Verein über jede Hürde
Straupitz ist eine Gemeinde des Amtes Lieberose/Oberspreewald des Landkreises Dahme-Spreewald und liegt im Südosten Brandenburgs. Das Dorf punktete durch sein gepflegtes Ortsbild. Dazu zählen die Schinkelkirche, das Schloss mit Gutshof, Park und großem Kornspeicher sowie die Mahl-, Öl- und Sägemühle, die als letzte Dreifachwindmühle in Europa auch das „Spreewaldgold-Leinöl“ produziert. Die touristische Ausrichtung des Ortes ist überall zu erkennen und im Leitbild verankert.
Das rege Vereinsleben der Straupitzer manifestiert sich in der großen Anzahl von 60 aktiven Vereinen – vom Eisenbahnverein, der sich für den Wiederaufbau der „Bimmelguste“ stark macht, dem Karnevalsverein oder dem Rope-Skipping, dem überaus erfolgreichen Sprungseilspringen-Verein. Als Zweitplatzierter wird Straupitz ebenfalls das Land Brandenburg im Bundeswettbewerb 2016 vertreten.
Hohenseefeld – Seele des Niederen Flämings
Hohenseefeld, ein Ortsteil der Gemeinde Niederer Fläming, liegt im Landkreis Teltow-Fläming. Das Dorf überzeugte mit seinem Motto: „Die Seele des Niederen Flämings“. Die strukturelle Besonderheit des Orts fällt sofort auf: Er besteht aus zwei parallel liegenden Straßendörfern – Hohenseefeld und Niederseefeld – welche nur durch einen Graben getrennt sind. Der Jury imponiert, mit welch großem privaten Engagement die großen Vierseithöfe, viele auch mit seltenen Oberlaubenstall, erhalten werden. So ist der traditionelle landwirtschaftliche Charakter des Dorfes noch überall erlebbar. Bemerkenswert ist das stetige Einbringen der 40 ansässigen Unternehmen für das dörfliche Gemeinwohl.
Quelle: Landkreis Dahme-Spreewald