Ein guter Buchhalter weiß immer genau, wie es um den aktuellen Kassenstand bestellt ist. Er hat alle Einnahmen und Ausgaben im Blick. Und ein mündiger Verbraucher sollte immer wissen, wie es um seine Bonität steht, – damit er nicht aus allen Wolken fällt, wenn Finanzangelegenheiten wie die Anmietung einer Wohnung, ein neuer Handyvertrag oder eine Online-Bestellung aufgrund einer schlechten Kreditwürdigkeit platzen.
So lange man noch Kind und Jugendlicher ist, muss man sich in der Regel um nichts kümmern. Denn schließlich sind die Eltern für Einkäufe, die Miete, das Bezahlen von Hobbys oder Freizeit verantwortlich. Die eigene Bonität spielt dabei keine Rolle. Das ändert sich spätestens, wenn die erste Wohnung bezogen, der erste eigene Handyvertrag abgeschlossen oder mit dem eigenen Konto im Internet geshoppt wird. Denn in all diesen Fällen wollen die Vertragspartner wissen, wie es um die Zahlungsausfallsicherheit des Käufers steht. Und hierfür greifen Händler, Vermieter oder Telekommunikationsanbieter auf die Daten von Auskunfteien wie der Schufa zurück. Liegt der entsprechende Schufa-Score im Limit und gibt es keine negativen Einträge, können Verträge aller Art erfolgreich abgeschlossen werden.
Allerdings läuft im Leben auch finanziell nicht immer alles glatt. Die gute Nachricht: Häufig kommen wieder bessere Zeiten. Die schlechte Nachricht: Oftmals bleiben negative Einträge bei der Schufa oder anderen Auskunfteien bestehen und werden nicht gelöscht. Wer dann trotz solventer finanzieller Situation einen Kredit aufnehmen möchte, kann böse überrascht werden. Gleiches gilt auch für Online-Einkäufe. Denn die meisten Online-Shops prüfen zum Beispiel vor der Auswahl der Option „Rechnungskauf“ die Bonität der Kunden. Die Kette möglicher scheiternder Verträge reicht vom Abschluss eines Handyvertrags bis hin zum nächsten Mietvertrag.
Aus diesem Grund sollten Verbraucher die Möglichkeit nutzen und ihre eigene Kreditwürdigkeit regelmäßig prüfen.
Ein Mal pro Jahr kostenlose Schufa-Auskunft anfordern
Zu den bekanntesten und vermutlich am häufigsten in Anspruch genommenen Auskunfteien gehört die Schufa. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das Daten zu Finanzgeschäften von Verbrauchern sammelt und diese Daten Banken oder anderen Vertragspartnern auf Anfrage bereitstellt. Auf diese Weise haben Dienstleister die Chance, einen möglichen Kreditausfall zu vermeiden, und Verbraucher werden davor bewahrt, sich maßlos zu überschulden.
Die Daten der Schufa sind jedoch nicht immer aktuell. So können Umzüge nicht berücksichtigt worden sein oder es stehen noch Daten zu einem Kreditlimit in der Datei, obwohl der entsprechende Kredit längst getilgt wurde. Falsche oder veraltete Daten können jedoch dazu führen, dass die Bonität niedriger ausfällt und nicht der aktuellen Kreditwürdigkeit entspricht.
Aus diesem Grund sollten Verbraucher ihre eigenen Schufa-Daten mindestens ein Mal pro Jahr auf Korrektheit prüfen. Die jährliche Auskunft ist kostenlos, denn Konsumenten haben laut Datenschutzgesetz ein Recht darauf. Finden sich fehlerhafte Angaben im Dokument, sollten die Betroffenen sowohl die Schufa als auch die entsprechenden Unternehmen darüber informieren und um eine Korrektur bitten, um die Bonität zu verbessern.
Die Pflege der eigenen Bonität
Neben der Kontrolle der erhobenen Finanzdaten haben es Verbraucher letztlich auch selbst in der Hand, wie ihre Bonität dauerhaft ausfällt. Zu einer guten Zahlungsmoral zählt es, dass Rechnungen oder Raten immer fristgerecht und ohne vorherige Mahnungen bezahlt werden. So werden schon einmal negative Schufa-Einträge vermieden.
Außerdem ist es ratsam, nicht mehr benötigte Girokonten oder Kreditkarten zu kündigen. Wer viele kleine Ratenkredite zurückzahlt, sollte ebenfalls darüber nachdenken, diese in einem einzigen Kredit zu bündeln. Eine solche Umschuldung hat meist noch den positiven Nebeneffekt, dass die Zinslast durch bessere Kreditkonditionen sinkt.
Wer sich somit regelmäßig über seine Bonität informiert und finanzielle Eskapaden zugunsten eines zuverlässigen Zahlungsverhaltens vermeidet, wird bei einer möglichen Kreditaufnahme oder dem Abschluss eines Mobilfunkvertrags sicherlich keine unangenehme Überraschung erleben.