In der Natur, bei Tieren ebenso wie bei Pflanzen, dienen sogenannte Pheromone nicht nur der Kommunikation, sondern können auch konkrete Verhaltensweisen beeinflussen bzw. herbeiführen. Das Wort Pheromon setzt sich dabei aus den griechischen Worten für „Tragen“ und „Hormon“ zusammen und wird normalerweise als „Botenstoff“ übersetzt.
Diese Botenstoffe waren auch für den Menschen einst in vielen Belangen überlebensnotwendig und auch heute verfügen wir noch über das Vomeronasal Organ, welches der unbewussten Wahrnehmung dient.
Im Folgenden wollen wir uns ansehen, wie genau Pheromone wirken und welche Bedeutung sie heute noch für den Menschen haben.
Arten von Pheromonen
Prinzipiell unterscheidet man zwei Arten von Pheromonen. Dabei handelt es sich zum einen um „Releaser“ und „Primer“. Während Releaser am besten das darstellen, was man sich unter nonverbaler Kommunikation vorstellt, vermögen es Primer eine physiologische Veränderung beim Empfänger auszulösen. Ein Beispiel für Releaser-Pheromone wäre da beispielsweise die Signalisierung der Paarungsbereitschaft. Primer-Pheromone können dagegen zum Beispiel eine Starre während der Fortpflanzung beim Empfänger auslösen; das kommt so bei bestimmten Schweinearten vor. Dabei stößt das Männchen Pheromone aus, die beim Weibchen eine Starre induzieren, wodurch dieses während der Besamung völlig regungslos ausharrt.
Pheromone beim Menschen
Auch der Mensch war in seiner Geschichte maßgeblich auf Pheromone angewiesen. Im Laufe der Evolution entwickelte er aber wesentlich bessere Möglichkeiten, von denen er Entscheidungen abhängig machen konnte. So zum Beispiel war für die Partnerwahl die Entwicklung des Farbsehens eine sehr wichtiger Faktor. Dabei ging es weniger um die Attraktivität eines möglichen Sexualpartners, sondern viel mehr darum die Gesundheit zu beurteilen. Auch das war natürlich kein bewusster Prozess, drängte die Pheromone in ihrer Relevanz aber merklich zurück.
Heute ist umstritten inwieweit der Mensch noch tatsächlich auf Pheromone reagiert. Zwar verfügen wir ebenso wie viele Tierarten über das sogenannte Jacobson-Organ in der Nasenscheidenwand, welches für die Wahrnehmung von Pheromonen verantwortlich ist, umstritten ist aber, ob es denn noch eine Funktion hat oder lediglich ein Überbleibsel der Evolution darstellt.
Einige Studien geben aber Anlass zu der Vermutung, dass diese Botenstoffe auch heute noch eine gewisse Wirkung auf den Menschen haben. So konnten beispielsweise Gefühle wie Sympathie und damit einhergehend, die subjektiv empfundene Attraktivität eines Menschen erhöht werden, wenn andere ihn unter Einfluss von Pheromonen bewerteten.
Genau jene Studien dienen der Industrie dazu Pheromonprdoukte für den Menschen zu vermarkten, welche angeblich die Attraktivität steigern bzw. das gewisse Etwas verleihen sollen, um besser auf das andere Geschlecht zu wirken.
Pheromone als Geschäftsmodell
Auf dem Markt sind mittlerweile eine nicht unbeträchtliche Anzahl unterschiedlicher Pheromonprodukte erhältlich. Dabei sind die Werbeversprechen groß aufgetragen und man bekommt das Gefühl, als würde man durch die Nutzung zum Frauenmagnet/Männermagnet schlechthin werden. Bedauerlicherweise haben aber Praxistests gezeigt, dass dem nicht so ist. Wenn überhaupt, dann ist nur ein sehr subtiler Effekt wahrzunehmen, dessen empirische Belegbarkeit allerdings fraglich ist. Manche Männer (oder auch Frauen) schwören auf Produkte, die für andere keinen Nutzen haben.
Die meisten Anwender sprechen allerdings von einem Placebo-Effekt, der für gesteigertes Selbstvertrauen sorgt und sollte das etwas helfen, dann hat sich die Verwendung eines solchen Produkts ja dann doch irgendwo ausgezahlt!