Nicht erst seit der Klimawandel die Schlagzeilen beherrscht, ist Umwelt- und Naturschutz in Deutschland ein Thema. So wurde in der Lüneburger Heide schon 1920 der erste Naturpark gegründet. Heute gibt es 106 Naturparks in Deutschland, die 27 Prozent der Gesamtfläche einnehmen. Darüber hinaus wurden 18 Modellregionen zu Biosphärenreservaten ernannt, in denen Natur- und Artenschutz eine unter vielen Aufgaben ist. 16 dieser Reservate sind inzwischen von der UNESCO offiziell anerkannt. Sie repräsentieren die Vielfalt der Lebensräume, der Fauna und Flora unseres Landes.
Die Naturvielfalt im Spreewald erkunden
Eines der 16 Biosphärenreservate liegt im Spreewald und umfasst eine Fläche von 47.500 Hektar. Drei Besucherzentren in Lübbenau, Schlepzig und Burg informieren die Besucher über die einzigartige Landschaft und über die für den Spreewald so typischen Flussarme, die während der letzten Eiszeit entstanden und Lebensraum für rund 5000 Tier- und Pflanzenarten bieten. Um diese Naturvielfalt und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten des Spreewalds zu erkunden, sollte man sich mehr als einen Urlaub Zeit nehmen. Idealer Ausgangspunkt für Erkundungstouren ist eine Ferienwohnung direkt am Wasser. Sie ermöglicht es, Bildungsurlaub und Erholung zu vereinen und erlebnisreiche Ferien mit der ganzen Familie zu erleben.
Mensch und Natur im Blick
Tatsächlich gehört schonender Naturtourismus zu den Arbeitsschwerpunkten der Biosphärenreservate. Das Konzept des Ökotourismus wurde in den 1980-er Jahren in Großbritannien entwickelt und beinhaltet verantwortliches Reisen in naturnahe Gebiete. Dabei spielt neben dem Naturschutz auch das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung eine wesentliche Rolle. Biosphärenreservate behalten Natur und Mensch gleichermaßen im Blick und regen damit zu nachhaltigem Leben und Wirtschaften an. Sie dienen aber auch dem Naturerleben und fördern Bildung und Umweltforschung. So werden ohnehin reizvolle Landschaften durch besonders niedrige Umweltbelastungen zu beliebten Naherholungsgebieten und Urlaubszielen.
715 Biosphärenreservate in 129 Ländern
Das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ wurde 1970 eingerichtet. Es war das erste weltweite Programm, das sich mit der Beziehung Mensch und Umwelt beschäftigt. Inzwischen gibt es 715 Biosphärenreservate in 129 Ländern. Deutschland legt jedes Jahr eine Weltkarte auf, in der die Lage und die Namen sämtlicher Biosphärenreservate eingetragen sind. 21 sind grenzüberschreitend, darunter auch das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen zwischen Deutschland und Frankreich. Fünf Prozent der Erdoberfläche sind Teil eines Biosphärenreservates, das entspricht einer Fläche von der Größe Australiens.
Die Anerkennung setzt 40 Kriterien voraus
Um als Biosphärenreservat von der UNESCO anerkannt zu werden, müssen 40 Kriterien erfüllt sein. So muss es sich bei der Region um eine charakteristische und intakte Landschaft handeln, die in dieser Form noch nicht unter den bestehenden Biosphärenreservaten zu finden ist. Außerdem ist eine Mindestgröße von 300 Quadratkilometern erforderlich, die sich in drei Abschnitte unterteilt. Die Kernzone ist eine streng geschützte Zone. Sie wird von einer Puffer- und einer Entwicklungszone umgeben, in der durch Modellprojekte Anreize für nachhaltiges Wirtschaften gegeben werden. Außerdem müssen die Menschen eine nachhaltige Entwicklung ihrer Region anstreben und möglichst bereits über Erfahrungen mit Nachhaltigkeitsmodellen verfügen. Die Antragstellung zur Anerkennung durchläuft einen Bewerbungsprozess und wird nach einer fachlichen Bewertung der UNESCO zur Entscheidung vorgelegt.
Das Biosphärenreservat Spreewald wurde bereits 1991 offiziell von der UNESCO anerkannt und gilt als eine für Mitteleuropa einzigartige Landschaft, die seit vielen Jahrhunderten gleichermaßen von Mensch und Tier genutzt wird.